Bildung

In einer Ein­wan­de­rungs­ge­sell­schaft wie Deutsch­land sind Kennt­nisse über andere Reli­gio­nen und Kul­tu­ren zuneh­mend wich­tig. Zudem zielt Bil­dung in einer demo­kra­ti­schen Gesell­schaft dar­auf ab, junge Men­schen zu befä­hi­gen, aktive Mit­ge­stal­ter die­ser Gesell­schaft zu wer­den und sich poli­tisch zu enga­gie­ren. Werte und Moti­va­tion sind dabei zen­tral, die Vor­aus­set­zung bleibt aber immer Bildung.

Sozial benach­tei­ligte Kin­der und Jugend­li­che wer­den nicht dumm gebo­ren, son­dern wir müs­sen ihnen chan­cen­glei­che Bil­dungs­zu­gänge und klare Per­spek­ti­ven ver­schaf­fen. Nur wer weiß was er davon hat, wird sich Bil­dung aneig­nen und anders agie­ren als sein gewohn­tes sozia­les Umfeld. Junge Men­schen brau­chen zusätz­li­che Mög­lich­kei­ten und Fähig­kei­ten zur Betei­li­gung: In der Fami­lie, der Schule und im Gemein­we­sen vor Ort.

Inves­ti­tio­nen in Bil­dung sichern die Zukunfts­fä­hig­keit unse­res Lan­des und för­dern Inte­gra­tion und gesell­schaft­li­ches Enga­ge­ment. Spa­ren in der Bil­dung ist teuer. Unter­schied­li­che Lebens­be­din­gun­gen füh­ren zu Benach­tei­li­gung und unglei­chen Chan­cen — auch beim Zugang zu guter Bil­dung. Die Fol­gen unzu­rei­chen­der Bil­dung belas­ten den Ein­zel­nen, aber auch die Gesell­schaft. Frühe Inves­ti­tio­nen in gute Bil­dung aller Kin­der und Jugend­li­cher ver­bes­sern Chan­cen und sind aber auch für die Leis­tungs­fä­hig­keit unse­rer Gesell­schaft von Wich­tig­keit.
Es gibt sicher­lich viele Gründe, wie Bil­dungs­un­ter­schiede bei Kin­dern und Jugend­li­chen ent­ste­hen. Ein wich­ti­ger Aspekt im natio­na­len Ver­gleich ist die soziale Her­kunft, die maß­geb­lich auch über den Bil­dungs­weg ent­schei­det. Sta­tis­ti­sche Erhe­bun­gen sind ein­deu­tig. Kin­der von Aka­de­mi­kern haben eine posi­ti­vere Ent­wick­lung als Kin­der von Nicht­aka­de­mi­kern. Dar­aus resul­tiert indi­rekt, dass Bil­dungs­er­folg schon in die Wiege gelegt wird oder anders aus­ge­drückt, die schu­li­schen Leis­tun­gen wer­den auch zu Hause erwor­ben und nicht aus­schließ­lich in der Schule. Feh­lende elter­li­che Unter­stüt­zung kön­nen nur in Aus­nah­me­fäl­len kom­pen­siert wer­den. Somit wer­den schon in der Grund­schule Zukunfts­per­spek­ti­ven ver­baut und man sitzt in der Spi­rale fest. Ein Aus­stieg aus der Spi­rale und aus der Bil­dungs­ar­mut ist somit nur schwer rea­li­sier­bar und gelingt nur den Wenigs­ten. Da muss man offen über Chan­cen­un­gleich­heit reden. Wir for­dern für jedes Kind und jeden Jugend­li­chen, das Recht auf die best­mög­li­che Bildung.

Bil­dungs­zu­gänge und Bil­dungs­ni­veau sind maß­ge­bend für die wei­tere Ent­wick­lung jedes Kin­des, aber auch unse­rer Gesell­schaft. Durch Bil­dung ist sozia­ler Auf­stieg mög­lich. Ohne Bil­dung wer­den Kin­dern und Jugend­li­chen die zukünf­ti­gen Per­spek­ti­ven schon im jun­gen Alter ver­baut. Auf­grund feh­len­der schu­li­scher Erfolge wird anschlie­ßend im Umfeld nach Aner­ken­nung gesucht. Diese Ziel­gruppe neigt über­durch­schnitt­lich zu Gewalt und Alko­hol­kon­sum oder zieht sich in Rand­grup­pie­run­gen zurück.

Die Aner­ken­nung für ihre Per­sön­lich­keit bekom­men sie durch diese Rand­grup­pen. Es dau­ert nicht lange, bis Gewalt­po­ten­ziale ent­ste­hen und sich die Spi­rale wei­ter dreht. Auch struk­tu­relle Pro­bleme mit hohen Arbeits­lo­sen­quo­ten und wenig Berufs­per­spek­ti­ven steu­ern wesent­li­che Nega­ti­vin­di­ka­tio­nen bei.

Wir als Ver­ein möch­ten jedem Kind und Jugend­li­chen die Chance ein­räu­men, best­mög­li­che Bil­dung zu erwer­ben. Feh­lende Bil­dungs­be­reit­schaft unter den Jugend­li­chen ist sicher­lich ein Hin­der­nis bei die­sem Vor­ha­ben, denn Staat und Poli­tik haben längst, vor­be­halt­lich einer unzu­rei­chen­den Haus­halts­lage, begon­nen Ver­ant­wor­tung zu über­neh­men, weil die Fami­lie teil­weise die­ser Auf­gabe nicht mehr gerecht wird.

Die Ange­bote zur Bil­dungs­teil­nahme und die Mög­lich­keits­räume Bil­dung zu erlan­gen haben in den letz­ten bei­den Jah­ren eher zuge­nom­men. Auf der ande­ren Seite ist die Schule aber unge­eig­net, um beste­hende Rück­stände zu kom­pen­sie­ren oder auf­zu­ho­len. Diese neh­men im Laufe der schu­li­schen Lauf­bahn sogar noch zu. Aus die­sem Grund ist es wich­tig, außer­schu­lisch Defi­zite zu besei­ti­gen, benach­tei­ligte Kin­der für Bil­dung zu begeis­tern und ihnen klare Chan­cen für die Zeit danach zu versprechen.

Bil­dung ist Zukunft” möchte hier durch das per­sön­li­che Ein­brin­gen von Ver­eins­mit­glie­dern infor­melle Bil­dung und Vor­bild­wis­sen ver­mit­teln, um über­haupt begreif­lich zu machen „Was kann ich durch Bil­dung errei­chen“ und kon­krete Anschluss­chan­cen versprechen.